Sahara-Rallyeteam Carbotec-Desert-Racing


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Kommentar

2005

2005. Der Winter hat einige Veränderung und Neuigkeiten hervorgetan. Ein Kontakt ist zu Matthias Krüger aus Rathenow entstanden. Matthias hat sich das Fahrzeug mal genauer technisch unter die Lupe genommen und Veränderungen vorgenommen. So wurde das Fahrwerk, die Motoraufhängung, und die Abgasführung geändert.
Später wurde das Rallyeteam Daktec von Matthias ins Leben gerufen und wir waren eines der ersten Teams, die sich für die technische Betreuung während der Rallye unter den Schirm von Daktec gestellt haben. Proffesionelle Schlosser und ein Transportfahrzeug für Gepäck und Ausrüstung und Anhänger waren die Hauptbestandteile von Daktec.
Nach jedem Lauf wurden die Fahrzeuge nach individuellen Wartungsplänen überprüft. So konnten wir mit gutem Gefühl die nächste Rallye in Angriff nehmen. Die Rallye stand für uns unter einem guten Stern. Der G lief wie ein Uhrwerk und die Schlosser hatten wenig zu tun. Die zusätzliche Reifenfüllanlage hatte sich bewährt und Astrid hat eine fehlerfreie Navigation geliefert. Die Dünen wurden immer höher, aber der G hat seine Arbeit gemacht. Man sprach von einer Dünenfräse. Tag für Tag haben wir uns langsam in der Wertung nach vorn gearbeitet.

Ich bin zwar lieber auf den Pisten unterwegs, jedoch waren diese nicht gerade ein Vergnügen für das Fahrzeug. Ich habe bei jedem Sprung gehofft, dass das nicht der letzte war. Vorsichtig sind wir sowieso gefahren, denn bei einem 100 km Verbrauch von 60 Litern hatten wir immer sehr viel Benzin geladen.
Dann ein Dünenrundkurs rund um Ksar Ghilane. Eine sehr hohe Dünenwand stand vor uns und diese haben wir nicht beim ersten Anlauf bezwingen können.
Also zurück. Jedoch hatte ich vergessen, dass wir in einer Kurve die Düne angefahren hatten und der Überschlag war programmiert. Der Überrollbügel hat das schlimmste verhindert, aber der G war hin. ein Gemisch aus Treibstoff, Wasser und Öl lief aus und durch die Schräglage wieder zurück ins Fahrzeug. Schrecksekunde bei uns, denn alle Papiere waren noch im Fahrzeug. Mit Feuerlöscher bewaffnet, haben wir diese noch gerettet. Ein LKW hat uns gesehen und uns geholfen den G wieder auf die Räder zu stellen. An eine Weiterfahrt war nicht zu denken.
Also wieder einmal auf den Lumpensammler warten. Aber der kam sofort, da wir uns per SAT Telefon verständigen konnten.
Normen, mit seinem MAN KAT 8 x 8 hat uns diesmal aufgeladen und per Huckepack ins Camp mitgenommen. Dies war die sanftere Art und Weise einer Bergung. Kaum abgeladen haben sich die Schlosser von Daktec über das Fahrzeug her gemacht, und siehe da, er läuft wieder.
Weiter Rallye und wir waren ziemlich weit vorn. In der letzten Etappe über ein Gebirge hatten wir in einem Tal gerade Höchstgeschwingkeit. Schlagartig blockierten alle 4 Räder und wir hatten innen das Geräusch einer sterbenden Ziege. Wir rutschten mít vier stehenden Räder über die Piste und blieben dann an der Seite stehen. Was war das? Das Schaltgetriebe war nur noch an den Befestigungsschrauben erkennbar. Der obere Deckel hielt in Teilen den Schalthebel und einige Teile der Schaltung, sonst war fast alles weg. Mist. Alles fuhr an uns vorbei und wir warteten wieder einmal auf den Lumpensammler. Aber unser Daktecteam war schneller und gabelte uns von der Strecke auf. Also Fahrzeug auf den Hänger und los. Aber nicht lange, denn Normen, der uns entgegen kam, zeigte auf den Hänger. Der Stand in Flammen. Feuerlöscher, Fahrzeug runter..... alles ein Gedanke. Fast alle Räder des Hängers waren nicht mehr zu retten. Der Hänger wurde notdürftig instandgesetzt und Normen hat uns dann an das Seil des Schreckens genommen. Warum Schrecken? 25 m lang und trotzdem haben wir jeden Stein abbekommen. Auch jeden Kreisverkehr haben geradeaus passiert oder wenigstens extrem geschnitten. Über die Durchfahrt der Stadt Kaioran, die mit 500.000 Pilgern belagert war möchten wir nur berichten, es war grauenvoll und auch sehr gefährlich. Ständig angeschrien, bespuckt und das Fahrzeug mit den Fäusten geprügelt haben wir dann doch unser Ziel erreicht. Wir konnten die Leute schon verstehen, aber Normen hatte sich verfahren und wir mussten nun zwangsläufig hinterher. Muss man nicht gleich wieder haben.
Für uns war die Rallye beendet. Doch der Ausfall passierte in der letzen Etappe und so konnten wir noch mit einer relativ guten Plazierung rechen.
Platz 5 in unserer Klasse, geht doch noch.

Nächstes Jahr wieder ? Und ob, aber der Mercedes hat nun seinen Dienst getan, da muss was neues her. Wir haben da schon unsere Vorstellungen.





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