Sahara-Rallyeteam Carbotec-Desert-Racing


Direkt zum Seiteninhalt

Kommentar

2003

2003. Das war das Jahr der Entscheidung " wir versuchen es also mal mit Rallye". WO ? Na wenn schon, dann in der Wüste!
Nach fast 10 Jahren Schlammschlacht und endlosen Fahrten über Stock und Stein, nun der Wechsel. Viele Siegen und Niederlagen bei Trophy und Trail, Überschlägen und Umkipper, technische Probleme und Freude an den Siegen, haben das Offroad Team begleitet. Viele Fahrzeuge mussten herhalten und wurden in nicht zählbaren Stunden vor und nach den Veranstaltungen umgebaut und modifiziert.
WÜSTE ? Viele Fragen: Ein Fahrzeug musste her. Wie geht das mit der Navigation? Welche Ausrüstung wird benötigt? Kann man irgendwo das Dünenfahren testen? Ist die Hitze überhaupt etwas für uns?
Die Entscheidung für das Fahrzeug viel auf einen Mercedes G 280. Ein alter Dakar ( 2000 ) Veteran war gefunden und die Umbauten haben sofort begonnen.

Und eine Trainingsmöglichkeit haben wir auch gefunden. So hatten wir die Möglichkeit mit der Organisation der Wüstenrallye El Chott im August mit nach Tunesien in die Sahara zu fahren. Wir haben eine Aufstellung für die Ausrüstung erhalten und man hat uns Hilfe bei Problemen jeglicher Art zugesagt. Termin in 3 Wochen !! Nun aber schnell den MB G fertig gemacht und einen theoretischen Grundkurs in Navigation genommen. Gerade fertig geworden und ab nach Genua zur Fähre. Alles war neu und ungewohnt. Die lange Anreise, die Fähre und das andere Essen. Wir wurden herzlich vom Team aufgenommen und bekamen die letzten Tipps und Tricks. Auch am Spezialgetränk kamen wir nicht vorbei.

In Afrika angekommen, hat uns die Hitze sofort erschlagen. Wir haben ein paar Tage später im Wüstenkaffee Le Sultan 60 Grad im Schatten gemessen. Man sitzt sozusagen im eigenen Saft. Die ersten Berührungen mit dem Land und den Leuten war zweiseitig. Alles ist zwar anders, aber wir haben festgestellt, dass das Müllproblem und der Umgang mit den Tieren hier einfach anders gehandhabt wird. Das Land selbst ist sehr karg, hat aber auch wunderschöne Flecken, diese sind eben nur nicht grün, wie in Europa.

Nun ab in die Wüste. Die Wüsten ist ja nicht nur Sand, sondern auch endlose Steppe und Geröllfelder. Diese haben die Reifen mit plötzlichem Luftverlust sofort quittiert. In der Oase Ksar Ghilane angekommen, haben wir die unbeschreibbare Schönheit der Sanddünen erleben können. Und auch gleich das Auto erst einmal festgemacht. Die Schaufel raus und los. Bei 60 Grad im Schatten ist das kein Vergnügen. Aber wir wollten uns ja testen. Haben wir, ganz bestimmt. Für eine Strecke von 3 km haben wir 4 Stunden gebraucht. ( Nachtrag : Bei einer späteren Rallye 4,5 min ! )
Hier sei bemerkt, dass der Sand bei extremer Hitze sehr weich ist. Die Ursache ist der große Zwischenraum, der sich zwischen den von der Hitze vergrößerte Sandkörnern bildet. Der leichte Wind war wie ein Hitzeschlag aus dem Backofen. Aber wir haben durchgehalten.
In den 5 Tagen des Trainings haben wir so viel Sand geschaufelt, dass dieser Berg eigentlich bei Googel zu sehen sein müsste. Aber wir haben nicht nur im Sand gespielt, sonder haben auch die teilweise Brutalität der Pisten erfahren können. Waschbretter, Auswaschungen, kleine Sandfelder... alles dabei. Und aller 100 m die Chance das Auto zu zerlegen.

Konzentration pur und das bei der Hitze. Selbst das Auto hatte Probleme. Alles hat gekocht, auch die Flüssigkeit für die Kupplung.

Fazit der Reise. Sand in allen Taschen und Ritzen. Auto bis auf die Stoßdämpfer ok, aber noch viel daran zu machen. Beim ausräumen der Taschen zu Hause war die Terrasse auch eine kleine Düne, jedenfalls die Farbe.

UND RALLYE ?? Na gut, lassen wir es mal angehen. Ein gemeinsamer Beschluss, mit Folgen, wie man so sagt.

Einmal Wüste immer Wüste. So konnte ich nicht wiederstehen, einer Einladung zur Rallye El Chott noch in diesem Jahr zuzusagen. Ich wurde gefragt, ob ich bei der Orga als Streckenposten mitkommen will. Uwe Gescheidle, ein sehr erfahrener Fahrer, und ich haben sich also gleich im Oktober noch einmal in die Wüste begeben. Viel fahren und wenig Schlaf. Es ist war harter Job gewesen, aber ich habe viel gesehen und gelernt. Uwe hat mir die Besonderheiten der Dünen gezeigt, und ich habe auch gleich die Abläufe einer Rallye kennen gelernt. Es ist schon erstaunlich, wie viel Organisation und Arbeit im Hintergund erforderlich ist, damit alles reibungslos abläuft.

In den 2 Wochen hat sich der Beschluss zur Wüstenrallye im nächsten Jahr endgültig festgesetzt.

Ich danke meinem Fahrer und und gutem Kumpel Uwe, hier noch einmal für die gute Einweisung zum Thema Dünen bei Tag und Nacht.


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü